

Fallende Blätter
Originaltitel Kuolleet lehdet
Country
Finnland (2023)
Direction
Aki Kaurismäki
Actors
Alma Pöysti, Jussi Vatanen, Anna Karjalainen, Kaisa Karjalainen, Janne Hyytiäinen
Genre
Drama, Komödie
Length
81 minutes
Seit 30 Jahren dreht Aki Kaurismäki Filme, die das Bild seiner finnischen Heimat im Ausland geprägt haben. Eigentlich hatte er sich schon zur Ruhe gesetzt, mit „Fallende Blätter“ hat Kaurismäki nun doch noch einen Film gedreht, einen seiner schönsten. Eine zarte Liebesgeschichte in Helsinki, ein Film, der in jedem Moment ein Kaurismäki-Film ist, völlig aus der Zeit gefallen und dabei durch und durch eigen. In der finnischen Hauptstadt Helsinki (bzw. der KaurismäkiVersion von Helsinki) leben Ansa (Alma Pöysti) und Holappa (Jussi Vatanen) bescheidene Leben. Sie arbeitet in einem Supermarkt, räumt die Regale ein und nimmt bisweilen eine Packung abgelaufener Wurst mit nach Hause, weswegen sie bald entlassen wird. Er arbeitet auf dem Bau – zumindest noch – , lebt in einem Container und geht gelegentlich mit seinem Freund zur Karaoke, an der er aber nicht teilnimmt, denn: Harte Jungs singen nicht. Noch wissen die beiden nichts voneinander, leben vor sich hin, in einer zeitlosen Welt, die weder bewusst die Vergangenheit darstellt, noch deutlich die Gegenwart. Das Radio in Ansas Küche etwa scheint aus den 60er-Jahren zu stammen, aber sie hört darin Nachrichten, die auf den aktuellen Krieg in der Ukraine Bezug nehmen. Fernseher gibt es in dieser Welt dagegen nicht, die Moderne scheint noch keinen Einzug gehalten zu haben. Irgendwann kommt es zu einer ersten Verabredung – man sieht sich Jim Jarmuschs „The Dead don’t die“ im Kino an – doch bevor Ansa und Holappa wie der kleine Tramp und das Mädchen in den Sonnenaufgang gehen können, wollen noch einige Hindernisse überwunden werden. Ein eigenartiges Gefühl hinterlässt Aki Kaurismäkis „Fallende Blätter“: Ein neuer Film des finnischen Kultregisseurs ist dies, der sich dennoch in jedem Moment, in praktisch jedem Dialog, jeder Geste, jedem Schauplatz bekannt anfühlt. Als hätte es Kaurismäki zum diesmal vielleicht endgültigen Ende seiner Karriere darauf angelegt, ein Pastiche seiner bisherigen Arbeiten zu drehen, eine Art Best-Of-Kaurismäki.