Architecton
Land (Jahr)
Frankreich, Deutschland, USA (2024)
Regie
Viktor Kossakovsky
Genre
Dokumentarfilm
Laufzeit
98 Minuten
FSK
6
Der Architekt Michele De Lucchi ist ein Idealist seiner Profession – in seinen Gebäuden manifestiert er einen unkaputtbaren Glauben an das Gute im Menschen. Mittlerweile ist er gezwungen, kunstlose Wolkenkratzer zu entwerfen. Dabei ist die aus Beton gegossene Architektur nicht nur hässlich und umweltverschmutzend. Ihre Lebensdauer beträgt im Durchschnitt auch nicht mehr als 40 Jahre. Der russische Dokumentarfilmemacher Victor Kossakovsky („Gunda“) porträtiert in „Architecton" einen desillusionierten Repräsentanten unserer Gegenwart und seinen Versuch, dem rücksichtslosen Krieg des Menschen gegen die Natur zu trotzen. In überwältigenden Naturaufnahmen folgen wir dem Lebenszyklus von Steinen, der in der Natur beginnt und auf der Müllhalde endet. Während moderne Bauwerke in Kriegen und Naturkatastrophen in sich zusammenstürzen, erinnern antike Ruinen in den abgelegensten Gebieten der Welt an eine Stabilität und Ästhetik des Lebens, die verloren scheint. Denn Architektur ist nicht nur die Gestaltung von Gebäuden. Sie ist eine Raumkunst, die die Spielräume unserer Handlungen, unsere Politik, unseres Seins bestimmt. „Was bleibt, ist das Gefühl, etwas erlebt zu haben, was man noch nie gesehen hat. Unter den Bildern liegt eine klare Position: gegen den modernen Häuserbau – wohin weiß man aber nicht so recht, gesucht wird die richtige Progressivität. Auf der Premiere in Berlin richtet sich der Regisseur prompt zum Publikum und zur Festivalleitung und insistiert: ‘Dokumentarfilme sind kein Journalismus, Dokumentarfilme sind Kino!’. Applaus“ (kinozeit.de).