

Bis ans Ende der NachtGeplant zum Bundesstart am 22.06.
Land (Jahr)
Deutschland (2023)
Regie
Christoph Hochhäusler
mit
Thea Ehre, Timocin Ziegler, Michael Sideris, Rosa Enskat, Ioana Iacob
Genre
Thriller, Drama
Laufzeit
123 Minuten
FSK
12
Mit seinem Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „Bis an das Ende der Nacht“ legt Regisseur Christoph Hochhäusler einen Arthouse-Thriller vor, wie er aktueller nicht sein könnte. Frankfurt am Main ist der Schauplatz, eine Unterwelt zwischen Technoclub und Internetdrogenhandel ist das Milieu. Ein moderner Film noir. Robert trägt Lederjacke und die Haare etwas länger. Ein Cop, wie er nicht im Buche steht – zumindest nicht im deutschen Kino-Drehbuch. Als verdeckter Ermittler soll er über die fingierte Beziehung mit Leni (die im Gegenzug auf Bewährung aus der Haft entlassen wird) das Vertrauen eines Kriminellen gewinnen. Die Kontaktaufnahme gelingt beim Tanzkurs: Robert und Leni – er schwul, sie trans; ein großes Paar – haben Victor an der Angel. Oder doch er sie? Und sind bei der angeblich nur vorgetäuschten Liebe am Ende nicht sehr viel mehr Gefühle im Spiel? Wir wären nicht in einem Film von Christoph Hochhäusler, gäbe es einfache Antworten oder gar schlichte Wahrheiten. Der gewiefte Plot ist pures Oszillieren; so entsteht ein ebenso geistreiches wie berührendes Vexierbild des Emo-Intellekts. Der Film ist ein (nicht ganz drogenfreier) Trip entlang der für den Regisseur zum Markenzeichen gewordenen Möbiusschleife aus Genreund Autorenkino. Hinzu kommen einer der schönsten NostalgieSoundtracks des Jahres, eine abgerockt-romantische Atmosphäre mit Fassbinder-Charme und schließlich ein Ensemble, das den Täuschungsmanövern des Marionettenspielers Hochhäusler Leben einhaucht, Todessehnsucht inklusive.