

Das Blau des Kaftans
Originaltitel Le Bleu du caftan
Land (Jahr)
Belgien, Frankreich, Marokko, Dänemark (2023)
Regie
Maryam Touzani
mit
Lubna Azabal, Saleh Bakri, Ayoub Messioui, Mounia Lamkimel, Hamid Zoughi
Genre
Drama, Liebesfilm
Laufzeit
118 Minuten
Fachkräftemangel, Krankheit und die Folgen einer maschinengetriebenen Textilwirtschaft sind vordergründig drei Aspekte, die in Maryam Touzanis Orientdrama eine kleine Schneiderwerkstatt für kunstvoll und traditionell genähte Kaftane in Existenznöte bringen. Verhandelt wird aber auch das Verhältnis einer langjährigen ehelichen Beziehung und wie die beiden Partner damit umgehen, dass der neue begabte Lehrling dem Geschäft nicht nur fachlich guttut, sondern es auch auf emotionaler Ebene zu Veränderungen kommt. Der marokkanischen Regisseurin ist nach ihrem vielfach preisgekrönten Spielfilmdebüt „Adam“ nun erneut ein starkes Drei-PersonenStück gelungen, dass optisch farbenfroh und inhaltlich dezent von homosexuellen Neigungen in einer Welt, die diese offiziell nicht duldet, erzählt. Leise und einfühlsam wird von der Liebe und einem alten Beruf erzählt. Der Kaftan steht dabei symbolisch für Dinge, die fremden Blicken verhüllt werden. Halim und Mina betreiben eine traditionelle Schneiderei in der Medina von Salé, einer der ursprünglichsten in Marokko. Um den Anforderungen der anspruchsvollen Kundschaft gerecht zu werden, heuern sie einen talentierten jungen Mann namens Youssef als Lehrling an. Mit der Zeit jedoch bemerkt Mina, wie sehr die Anwesenheit Youssefs ihren Mann berührt, und er sich zu ihm hingezogen zu fühlen scheint... „Das Blau des Kaftans“ lief bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes in der Reihe „Un certain regard“ und gewann dort den FIPRESCI Preis der internationalen Filmkritik.