Rosalie
Land (Jahr)
Belgien, Frankreich (2024)
Regie
Stéphanie Di Giusto
mit
Nadia Tereszkiewicz, Benoît Magimel, Benjamin Biolay, Guillaume Gouix, Gustave Kervern
Genre
Drama, Liebesfilm
Laufzeit
115 Minuten
Zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Attraktionen eine Besonderheit, bei denen Menschen mit Abnormitäten zur Schau gestellt wurden. Dazu zählte man unter anderem Frauen mit starkem Bartwuchs, auch unter dem Begriff Hypertrichose bekannt. Der französische Historienfilm „Rosalie“ basiert lose auf dem Leben von Clémentine Delait, die von 1865 bis 1939 gelebt hat. Rosalie ist eine junge Frau im Frankreich des Jahres 1870. Sie ist jedoch keine gewöhnliche junge Frau, sondern verbirgt ein Geheimnis: Seit ihrer Geburt sind ihr Gesicht und ihr Körper mit Haaren bedeckt. Sie ist das, was man eine bärtige Frau nennt, wollte aber nie eine gewöhnliche Jahrmarktserscheinung werden. Aus Angst vor Ablehnung war sie immer gezwungen, sich zu rasieren. Bis zu dem Tag, an dem Abel, ein von Schulden getriebener Café-Besitzer, sie wegen ihrer Mitgift heiratet, ohne ihr Geheimnis zu kennen. Doch Rosalie will als Frau angesehen werden, trotz ihrer Andersartigkeit, die sie nicht länger verbergen will. Wird Abel in der Lage sein, sie zu lieben, wenn er die Wahrheit herausfindet? Angesiedelt in der französischen Provinz im Jahr 1870 inszeniert sie mit ebenso viel visueller wie erzählerischer Zärtlichkeit das Verlangen einer jungen Frau, hervorragend gespielt von Nadia Tereszkiewicz („Forever Young“), nach körperlicher und beruflicher Selbstbestimmung. Die Weltpremiere von „Rosalie“ fand in der Sektion „Un Certain Regard“ während der Cannes Filmfestpiele 2023 statt, wo der Film auch um die Queer Palme konkurriert hat.