Morgen ist auch noch ein Tag
Originaltitel C'è ancora domani
Land (Jahr)
Italien (2023)
Regie
Paola Cortellesi
mit
Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea, Romana Maggiora Vergano, Emanuela Fanelli, Giorgio Colangeli
Genre
Komödie, Drama
Laufzeit
118 Minuten
Autorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin Paola Cortellesi ist eine der dynamischsten und vielseitigsten Künstlerinnen Italiens. Ihr Regiedebüt proklamiert keinen Feminismus mit erhobenem Zeigefinger, sondern erzählt von den vielen kleinen Schritten auf dem langen Weg zur Emanzipation. Delia ist Ehefrau und Mutter. Das sind die Rollen, die sie in der zweiten Hälfte der 1940er-Jahre definieren. Und das ist ihr genug. In dieser merkwürdigen Zeit am Ende des Krieges erlebt sie mit ihrer Familie das Elend und den Aufschwung hautnah mit. Ivano arbeitet hart, um die Familie über Wasser halten zu können, und lässt keine Gelegenheit aus, um das zu betonen. Respekt zeigt er nur gegenüber seinem Vater Sor Ottorino. Die einzige Abwechslung für Delia ist ihre Freundin Marisa, in der sie eine Vertraute gefunden hat, mit der sie Geheimnisse teilen kann. Als Delia eines Tages ein mysteriöser Brief erreicht, fasst sie den Mut, sich mehr für ihre Zukunft zu wünschen. „Morgen ist auch noch ein Tag“ wechselt im Genre immer wieder zwischen Drama und Komödie. Es ist ein lakonischer, schulterzuckender Humor, mit dem die Frauen in dieser repressiven Zeit unter dem Radar tyrannischer Männer zusammenhalten, eine leichte, geradezu beiläufige weibliche Solidarität angesichts der Übermacht des Patriachats mit seinen überkommenen Rollenvorstellungen. Vorstellungen, die sich bis heute halten.